[dropcap]W[/dropcap]eizen gilt als eine der ersten Kulturpflanzen und wurde schon in der Jungsteinzeit angebaut. Die Vorformen des Weizens sind Einkorn, Emmer und Dinkel.
Dinkel, eine Vor-Form des Weizens
Durch die Kultivierung entstand die heutige Form des Weizens. Er ist auf der ganzen Erde verbreitet. Die Pflanze stellt recht hohe Bedingungen an Bodenbeschaffenheit und Klima. Er wächst besonders gut auf nahrhaften Böden und in warmem und mildem Klima. Durch die Züchtung hat Weizen einige Vorzüge verloren, aber an Ausgewogenheit der stofflichen Zusammensetzung, hohen Ertrag und Resistenz gewonnen. Durch die übliche Verarbeitung des Kornes, bei der die Randschichten und der Keimling entfernt werden, ergibt sich allerdings ein Verlust an Inhaltsstoffen und eine einseitige Nährkraft.
Wie wirkt Weizen in unserem Körper?
Das volle Korn enthält Kleie, welche die Darmtätigkeit anregt. Außerdem ist es sehr sättigend.
Weizen in der Naturheilkunde
Bei einigen Ekzemen kann ein Kleie-Bad helfen. Kleie sorgt auch für eine sanfte Reinigung der Haut bei Akne. Weizen-Umschläge können bei Zahnschmerzen oder nervenbedingten Schmerzzuständen, bei Entzündungen und Rheuma Linderung verschaffen. Bei Rückenschmerzen können auch in Wasser gekochte Weizenkörner, die man noch warm auf die betroffene Stelle legt, schmerzstillend wirken. In der Naturkosmetik verwendet man auch Weizenkeime um von innen heraus Schönheit zu erlangen. Im Keimling stecken viele Vitamine, vor allem B-Vitamine und Vitamin E, welches als das Schönheitsvitamin gilt. Vitamin E unterstützt auch die Fruchtbarkeit. Möchte man eine Schwangerschaft, sollte auf dieses Vitamin besonders geachtet werden auch während der Schwangerschaft. Generell benötigt unser Körper dieses Vitamin zur Regeneration und um vital zu bleiben. Weiters sorgt es für eine klare Haut. Weizenkeimöl wird deshalb nicht umsonst auch als Basis für Massageöle verwendet.
Dinkel
Der Dinkel zählt zur ältesten Getreideart und wird als das Urkorn bezeichnet. Die Pflanze ist nicht so ertragreich wie Weizen. Dafür stellt Dinkel aber geringere Ansprüche an die Bodenbeschaffenheit. Er ist robuster, winterhart, bleibt unkrautfrei, unempfindlich gegenüber Nässe oder Trockenheit, auch Pilzkrankheiten können ihm nichts anhaben und selbst gegen Radioaktivität schützt ihn großteils seine Hülle. Dies verdankt Dinkel seiner Verpackung, der Spelzmantel schützt das Korn vor Umwelteinflüssen.
Inhaltsstoffe von Dinkel und deren Wirkung auf unseren Körper
Dinkel hat einen hohen Roheiweißgehalt. Bausteine des Eiweißes sind Aminosäuren. Es gibt 20 bekannte Aminosäuren von denen 8 essentiell (können vom Körper nicht selbst gebildet werden und müssen daher mit der Nahrung aufgenommen werden) sind. Dinkel hat einen höheren Gehalt an den beiden essentiellen Aminosäuren Phenylalanin und Tryptophan als Weizen. Im Körper wird aus Phenylalanin Dopamin und die Nebennierenmarkhormone Adrenalin und Noradrenalin. Diese wirken stimmungsaufhellend. Ein Mangel kann zu Depressionen führen. Die beiden Nebennierenmarkhormone sind auch für die Blutdruckregulierung zuständig. Tryptophan regt die Produktion des Stimmungshormons Serotonin an. Phenylalanin und Tryptophan sind wichtige Ausgangsstoffe unserer Neurotransmitter, welche unser Organismus benötigen um Nervenimpulse weiter zugeben. Dinkel enthält viele Vitamine, Mineralien, Spurenelemente, Kohlenhydrate, Fette und einen besonders hohen Gehalt an Magnesium. Dinkel steigert auch die Abwehrkräfte. Man könnte sagen, Dinkel ist gespeicherte Sonnenenergie.
Durch seine vielen wasserlöslichen Inhaltsstoffe, stehen diese dem gesamten Organismus leicht verwertbar zur Verfügung und dies schont unsere Verdauung. Eine gestörte Darmflora kann mit Dinkel wieder aufgebaut werden. Die enthaltenen Vitamine stärken Nerven und Gehirn. Das verdanken wir den B-Vitaminen Niacin und Patothensäure. Diese sorgen für gute Stimmung. Das Allgemeinbefinden und die Leistungsfähigkeit werden gesteigert. Durch die vielen Vitamine und Vitalstoffe erweitern sich auch die Gefäße. Die Nährstoffe gehen schnell ins Blut und regen die Zellerneuerung an. Gleichzeitig hat Dinkel auch eine entgiftende Wirkung, da er die Nierentätigkeit anregt. Das Getreide ist zwar nicht glutenfrei, jedoch besser verträglich als Weizen-Gluten. Durch die hohe Stabilität des Klebergehaltes eignet er sich hervorragend zum Backen.
Menschen die eine Weizen-Unverträglichkeit haben, vertragen Dinkel meist ausgezeichnet. Auch für Diabetiker ist er geeigneter als Weizen, da die Zuckerverdauung langsamer und gleichmäßiger verläuft.
Durch die Kultivierung wurde auch Dinkel gekreuzt. Dadurch ändert sich auch die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe. Dabei gingen einige positive Eigenschaften verloren.
Sorten von echten Dinkel
- Oberkulmer Rotkorn
- Altgold Rotkorn
- Neuegg Weißkorn
- Bauländer Spelz
- Roter Tiroler
- Ebners Rotkorn
- Ostro
- Frankenkorn
- Schwabenkorn
Dinkel eignet sich für Jung und Alt. Kindern liefert er wichtige Aufbaustoffe und sorgt für eine gesunde Entwicklung. Sportler profitieren von seiner Zusammensetzung und älteren Menschen gibt er alle wichtigen Vitalstoffe für ein intaktes Immunsystem.
Dinkel gehört wie alle Getreide zu den Säurebildnern
Unser Organismus braucht nicht nur basische Lebensmittel, sondern auch sogenannte „gute“ Säurebildner. Eine ideale Ernährung bestünde zu 80 % aus basischen Lebensmitteln und zu 20 % aus guten Säurebildnern.
Dinkel enthält mehr Mineralien als Weizen
Dinkel enthält beispielsweise 4,2 mg Eisen pro 100 Gramm, Weizen nur 3,3 mg. Magnesium ist im Dinkel 130 mg in Weizen 97 mg. Auch bei den Spurenelementen Kupfer, Mangan und Zink ist im Dinkel mehr drin. Auch Kieselsäure (Silizium) enthält Dinkel mehr. Das ist gut für Haut, Haare und Nägel. Silizium fördert auch die Konzentration.
Erschwert werden könnte die Aufnahme der Nährstoffe in Dinkel durch die im Dinkel enthaltene Phytinsäure. Diese wird jedoch beim Prozess des Keimens durch Enzyme aufgespalten und so für den Körper wieder frei verfügbar gemacht. Dies geschieht bei Dinkel mehr als bei Weizen, was damit Dinkel wieder leichter bekömmlich macht. Diesen Prozess kann man noch verstärken, wenn man Dinkel zum Quellen in Wasser gibt und das Quellwasser danach nicht verwendet.
Dinkel enthält mehr Vitamine als Weizen
Mehr Vitamin B1, Vitamin B2, Vitamin B3, Vitamin B6. Zum Vergleich, Vitamin E ist im Dinkel 2,4 mg enthalten, in Weizen 1,5 mg.
Dinkel enthält mehr Eiweiß als Weizen
Dinkel verfügt über 11 % Eiweiß. Hervorzuheben ist hierbei, dass es sich um hochwertiges Eiweiß handelt in Form aller 8 essentiellen Aminosäuren.
Kleiner Ausflug zur TCM (Traditionellen Chinesischen Medizin)
Dinkel und Weizen werden der Geschmacksrichtung „süß“ zugeordnet. Der große Unterschied liegt im Temperaturverhalten. Weizen hat kühlende Wirkung. Er kann in Maßen genossen dort wo vermehrt Hitzezustände im Körper vorliegen, beispielsweise bei Nachtschweiß, Hitzewallungen und Unruhe, ausgleichend wirken. Ein ständiger Verzehr hat aber kühlende Wirkung auf die Mitte und das schwächt das sogenannte Verdauungsfeuer. Eine geschwächte Mitte kann letztlich zu Krankheiten führen. Dinkel hingegen hat ein neutrales Temperaturverhalten.
Was sind Gluten
Der Kleber bzw. das Klebereiweiß ist ein Gemisch aus Proteinen die in den Samen vieler Getreidearten vorkommen. Gluteine ist sozusagen Speicherproteine. Sie befinden sich in Samen, Wurzel- und Sprossknollen. Zusammen mit Wasser bilden Gluten das sogenannte Klebereiweiß welches benötigt wird um aus Mehl ein Brot entstehen zu lassen (mit Ausnahme von Fladenbrot). Bei der Verarbeitung von Mehl verändert sich allerdings die Eiweißzusammensetzung und der Gehalt an essentiellen Aminosäuren verringert sich.
Weizen, Dinkel, Roggen, Kamut, Emmer, Einkorn und Hartweizen haben einen hohen Glutengehalt. Hafer und Gerste einen niedrigeren. Glutenfrei sind Hirse, Mais, Reis, Quinoa, Amarant und Buchweizen. Meist handelt es sich bei einer Weizen-Unverträglichkeit eigentlich um eine Gluten-Unverträglichkeit. Dies ist eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut. Was man bei Dinkel beachten sollte, der „echte“ Dinkel ist glutenarm, dies gilt jedoch nicht für Kreuzzüchtungen!
Wissenswertes zum Dinkel
- Mit Dinkel gefütterte Hühner halten ihr Idealgewicht, setzen kein Fett an und legen mehr Eier.
- Man könnte sich allein von Dinkel mehrere Monate ernähren ohne jegliche Mangelerscheinungen.
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Getreidefreie Ernährung bei Hunde und Katzen
Hier ist man sich uneinig. Einerseits ist Getreide preislich sehr günstig und liefert viel Energie. Andererseits ist getreidereiche Ernährung von Hunden und Katzen umstritten. Getreide ist aufgrund von Gluten, also dem Klebereiweiß, mehr oder weniger schwer verdaulich. Für Hunde und Katzen stellen Gluten an und für sich kein Problem dar (außer für die Rasse „Irish Setter“). Wenn man jedoch die Wahl hat zwischen Weizen oder Dinkel, wäre wohl Dinkel der Vortritt zu gewähren. Er enthalt mehr Vitamine, Mineralien usw, ist im Allgemeinen besser verträglich und wird wohl auch durch seinen leicht nussigen Geschmack von unseren Vierbeinern bevorzugt.
Andere glutenfreie Getreidesorten
Hirse
Sie enthält viele Mineralien. Besonders erwähnenswert ist ihr reicher Gehalt an Eisen und Kieselsäure die wiederum auch gut ist für Knochen, Knorpel und Bindegewebe.
Reis
Er zeichnet sich durch seine leicht verdauliche Stärke aus, wenig Eiweiß und Fett. In Form von Vollkornreis liefert dieser viel Energie aus hochwertigen Kohlenhydraten. Außerdem enthält er viele B-Vitamine.
Mais
Bei Tiernahrung ist Mais ein Grundfuttermittel. Es liefert hochwertige Energie und bietet eine ausgewogene Zusammensetzung der Nährstoffe.
Zunächst sollten noch grundlegend ein paar Fragen geklärt werden: Wie artgerecht ist die Ernährung von Hund und Katz mit Getreide überhaupt? Diese Tiere sind doch Raubtiere. Fressen die nicht ausschließlich Fleisch? Dies kann beim Hund verneint werden und bei der Katze hauptsächlich, aber nicht zur Gänze, bejaht werden.
Hunde sind Alles-Fresser. Im Laufe des Zusammenlebens zwischen Mensch und Hund hat sich der Hund an das vielfältige Nahrungsangebot angepasst. Außerdem schon der Wolf hat sich teilweise pflanzlich ernährt. Beispielsweise durch Gräser oder Früchte. Führt man sich vor Augen, dass der Wolf sein Beutetier samt Magen-Darm-Trakt frisst, in welchem sich bei pflanzenfressenden Tieren also auch noch Pflanzenreste befinden (in diesem Fall vorverdaut), kann man sagen, nein der Hund ist kein reiner Fleisch-Fresser. Aber auch eine rein vegetarische Kost ist nicht artgerecht. Allerdings können rohes, ungegartes Getreide Hunde nicht verwerten. Deshalb muss Getreide in Tiernahrung schonende Garprozesse durchlaufen.
Bei Katzen dagegen kann man sagen, sie sind fast reine Fleisch-Fresser. Ihr hoher Eiweißbedarf muss hauptsächlich durch tierisches Eiweiß gedeckt werden. Eine vegetarische Ernährung ist alles andere als artgerecht und kann, wenn sie alle Nährstoffe abdecken soll, nur künstliche also synthetisch (Laborfutter) hergestellt werden. In bestimmten Lebensphasen von Katzen ist eine kohlenhydratreichere Ernährung sehr sinnvoll und zu empfehlen. Beispielsweise in der Stillphase in der die Kätzin ihre Jungen säugt, steigern Kohlenhydrate die Milchproduktion und sorgen dafür, dass auch die Kätzin genügend Energie abbekommt und nicht zu schnell abnimmt.
Abgesehen davon sollte man Katzen aber nicht zu viel Kohlenhydrate anbieten. Pflanzliche Futtermittel sorgen bei der Katze für einen alkalischeren Urin, welcher die Bildung von Harnkristallen und Harnsteinen begünstigen kann. Es gibt aber hier bereits Mineralmischungen die den Harn wieder etwas ansäuern sollen um dem entgegenzuwirken. Was man weiters bedenken sollte, Katzen nehmen Feuchtigkeit in Form von Wasser nicht so viel auf. Daher sollte auch Nassfutter gegenüber Trockenfutter der Vorzug gegeben werden. Eine zu geringe Wasserzufuhr bei Verfütterung von ausschließlich Trockenfutter begünstigt noch zusätzlich das Problem von Harnkristallen oder Harnsteinen. Sollte eine Katze an Diabetes mellitus erkrankt sein, so kann Trockenfutter wiederum empfohlen werden, da bei Kohlenhydraten eine langsamere Energiebereitstellung erfolgt und so Blutzuckerspitzen vermieden werden können.
Allergien und Unverträglichkeiten beim Vierbeiner
Zeigt der Vierbeiner eine allergische Hautreaktion wie zB. Juckreiz oder Haarausfall? Reagiert er mit Durchfall oder setzt ungewöhnlich große Mengen Kot ab. Schnell denkt man, das Getreide ist schuld. Es könnte aber auch die Fleisch-Sorte oder das Sojaproteine sein, vielleicht aber auch im Futter enthaltene Farb- oder Konservierungsstoffe, Geruchs- oder Geschmacksverstärker. Hier kann eine gezielte Ausschlussdiät helfen, den Auslöser der Unverträglichkeit zu finden.
Es gibt viele PRO und CONTRAS. Beobachten Sie Ihren vierbeinigen Freund und sehen Sie, was ihm am besten bekommt und am besten schmeckt. Man kann auch hier nicht verallgemeinern, was dem einem gut bekommt ist für den anderen vielleicht gar nicht empfehlenswert.
Ihr Hund oder Katze liegt Ihnen sichtlich am Herzen! Danke, dass Sie sich über dessen Ernährung informieren.
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