Dr. John F. Thie entwickelte diese Methode und vereinigte damit die Schulmedizin mit der östlichen Heilkunst, Erfahrungen aus der Chiropraktik, Ernährungswissenschaft, Akupressur und Kinesiologie.
„Touch für Health“ wird vor allem zur Vorsorge verwendet. Mit Hilfe der Kinesiologie werden Blockaden im menschlichen Energiesystem (Meridiansystem) gelöst. Dadurch wird die Selbstheilungskraft des Körpers aktiviert. Ziel ist die Herstellung und Erhaltung eines ausbalancierten Energiesystems – also von Gesundheit.
Um die Vorgehensweise bei „Touch for Health“ zu verstehen, wird zunächst auf das Meridiansystem eingegangen.
Das Meridiansystem:
Die Meridiane sind Leitbahnen für die Chi-Energie. Jeder Meridian ist einem bestimmten Organsystem zugeordnet und steht mit ihm in Reflexbeziehung. „Touch for Health“ beschäftigt sich mit den übergeordneten Meridianen, das sind Zentral- und Gouverneursgefäß, die 12 Hauptleitbahnen und die entsprechenden Akupunkturpunkte. Angestrebt wird stets eine Balancierung der Energie. Blockaden werden gelöst und Energieleere bzw. –fülle ausgeglichen.
Zur Feststellung des Energiezustandes braucht es den Muskeltest.
Der Muskeltest:
Dass der Muskeltest funktioniert, kann jeder selbst versuchen.
Versuch 1:
- stellen Sie sich gerade und locker mit geschlossenen Augen hin
- denken Sie an ein schönes Ereignis was Sie erlebt haben
- Sie werden feststellen, dass Sie gerade und fest stehen, vielleicht treibt es Sie sogar etwas nach vorne
Versucht 2:
- stellen Sie sich wieder gerade und locker mit geschlossenen Augen hin
- denken Sie nun an etwas Negatives oder eine Situation in der Sie sich schlecht gefühlt haben
- Sie werden nun weiche Knie bekommen, vielleicht schwanken Sie auch etwas nach hinten
Erklärung: Wenn man an etwas Negatives denkt, so löst dies im Muskel Stress aus – er gibt nach bzw. wird schwach. Stellt man sich jedoch etwas Schönes vor, führt das im Muskel zu keinem Stress – er bleibt stark. Dies macht man sich bei der Kinesiologie zu nutze. Auf diese Weise kann festgestellt werden, ob sich das Meridiansystem in Balance befindet oder ob ein Energieausgleich notwendig ist.
Vor dem Muskeltest:
Es ist notwendig einen klaren Muskel-Funktionskreis herzustellen. Dies bedeutet, dass man für eine Kinesiologische Austestung einen starken Indikatormuskel benötigt. Ein geeigneter Indikatormuskel zeigt sich folgendermaßen:
- Wird der Muskel gegen die Faserung gezwickt, muss der Indikatormuskel nachgeben.
- Wird der Muskel in Faserrichtung ausgestrichen, muss der Indikatormuskel stark bleiben.
- Wassertest: Der Tester zieht den Getesteten leicht an den Haaren, der Indikatormuskel muss halten.
- Abwind/Aufwind: Der Meridian „Zentralgefäß“ wird beim Abwind gegen die Flussrichtung der Energie abgefahren, der Indikatormuskel muss dabei nachgeben. Beim Aufwind wird der Meridian in Flussrichtung abgefahren, der Indikatormuskel muss nun halten.
Zeigt sich der Indikatormuskel in einem Bereich nicht so, wie er sollte (also wie oben beschreiben), ist eine Stärkung angezeigt. Zu den Stärkungsmöglichkeiten kommen wir später.
Der Ablauf beim Muskeltest nach „Toch for Health I und II“:
- Ein klarer Muskel-Funktionskreis wurde hergestellt.
- Der Getestete wird in Testposition (je nach dem welcher Meridian getestet wird) gebracht.
- Mit dem Arm oder Bein (je nach dem welcher Meridian getestet wird) wird die Testbewegung vorgezeigt.
- Die Hand des Testers befindet sich stets hinter dem Gelenk des zu Testenden, die andere Hand stabilisiert.
- Der Tester fragt die Bereitschaft ab.
- Die Bewegung wird mit offener Handführung, langsam und mit ansteigendem Druck (ca. 1 – 2 kg) für ca. 1 – 2 Sekunden durchgeführt. Die Testperson sollte dabei ausatmen.
- Nun wird der Muskel entweder einrasten (halten) oder nachgeben.
- Rastet der Muskel ein, ist der damit verbundene Meridian in Ordnung.
- Gibt der Muskel nach, ist eine Stärkung vorzunehmen.
Meridiane die bei „Touch for Health“ verwendet werden:
Ein übergeordneter Energiekreis wird von:
- Zentralgefäß und
- Gouverneursgefäß
gebildet. Diese Meridiane verlaufen in der Körpermitte.
Die 12 Hauptmeridiane verlaufen jeweils paarig auf beiden Körperhälften:
- Magen-Meridian
- Milz-Pankreas-Meridian
- Herz-Meridian
- Dünndarm-Meridian
- Blasen-Meridian
- Nieren-Meridian
- Kreislauf-Sexus-Meridian
- Dreifacher-Erwärmer-Meridian
- Gallenblasen-Meridian
- Leber-Meridian
- Lungen-Meridian
- Dickdarm-Meridian
Die Organuhr:
Innerhalb von 24 Stunden wird jeder Meridian für 2 Stunden mit maximaler Energie versorgt. Der jeweils gegenüberliegende Meridian erhält dabei minimale Energie.
Zur Veranschaulichung hier die Organuhr (pdf).
Der große Energiekreislauf:
Nach der Chinesischen Medizin gehören die Organe entweder „YIN“ oder „Yang“ an.
YIN gehören feste Organe (Füllorgane), die langsame Bewegungen durchführen, an:
- Lunge
- Milz-Pankreas
- Herz
- Nieren
- Kreislauf-Sexus
- Leber
YANG gehören ausgedehnte Organe (Hohlorgane), die aktive Bewegungen durchführen, an:
- Dickdarm
- Magen
- Dünndarm
- Blase
- Dreifacher-Erwärmer
- Gallenblase
So wird der große Energiekreislauf gebildet:
1. YIN-Energie von der Brust zu den Händen
2. YANG-Energie von den Händen zum Kopf
3. YANG-Energie vom Kopf zu den Füssen
4. YIN-Energie von den Füssen zur Brust
Zur bildlichen Darstellung hier der Großer Energiekreislauf (pdf).
Die Stärkungsmöglichkeiten:
- Die Neurolympathischen Massagepunkte (Chapman-Reflexe):
Die Energie des Lymphsystems kann über die Neurolympatischen Massagepunkte gesteuert werden. Diese liegen vor allem am Rücken und Brustkorb. Je nach dem welcher Meridian gestärkt werden soll, sind für diesen spezielle Neurolympathische Massagepunkte zu stimulieren. Die Punkte werden hierfür mit angenehmem Druck 10 – 20 sec. massiert. Bei einem sehr schmerzhaften Punkt, wird dieser nur mit leichtem Druck gehalten. - Die Neurovaskulären Kontaktpunkte (Bennett’sche Reflexe):
Die Neurovaskulären Kontaktpunkte wirken als Reflexpunkte für das vaskuläre (Blut-) System. Über diese Punkte wird die Durchblutung in spezifischen Muskeln und Organen angeregt und der entsprechende Meridian unterstützt. Die meisten Punkte liegen am Kopf. Zur Stärkung eines bestimmten Meridians werden die entsprechenden Neurovaskulären Kontaktpunkte durch leichte Berührung für ca. 30 – 60 sec. gehalten - Der Meridian:
Eine weitere Stärkungsmöglichkeit ist das Halten des Anfangs- und Endpunktes des jeweiligen Meridians. - Der Muskelursprung und –ansatz:
Eine Stärkung des Meridians wird durch eine Massage, quer zur Faser des entsprechenden Muskels, am Ansatz und Ursprung des Muskels durchgeführt. - Die Akupressur-Halte-Punkte:
Die Akupressur-Halte Punkte werden mit leichtem Druck gehalten. Es gibt 2 Halte-Kombinationen. Es handelt sich hierbei zum einen um eine Stärkungskombination und zum anderen um eine Stabilisierungskombination. Die entsprechenden Punkte-Kombinationen werden auf beiden Körperhälften gehalten. - Lebensmittel:
Eine Stärkung eines Meridians kann auch mit bestimmten Lebensmitteln erreicht werden. - Emotionen:
Auch durch bestimmte Emotionen kann auf einen Meridian eingewirkt werden. Nach der Traditionellen Chinesischen Medizin kann ein Meridian, mit den entsprechenden Emotionen aus den Fünf Elementen, beeinflusst werden.
„Touch for Health“ kann sehr vielfältig eingesetzt werden. Zum einen zur Herbeiführung eines ausgeglichenen Energiesystems und dessen Erhaltung und zum anderen für akute oder chronische Beschwerden.